Mittwoch, 16. Juli 2014

Ein ruhiger Tag

Nach unserem Erlebnis auf Odaiba beschlossen wir, den nächsten Tag zu nutzen, um ein Fleckchen zu besuchen, welches für Sada und die kommenden Sayumi-Bände von Bedeutung ein sollte: Setagaya

Bevor wir jedoch losfuhren, ereignete sich ein Fanmoment für Sada:


Michishige Sayumi lächelte uns in einem Supermarkt an und da konnten wir nicht anders und kauften den angepreisten Saft:


Was wir dann später noch entdeckten: Der Link auf dem Saft führt zu einer Wecker-App, welche, wenn man die aufgedruckten Codes eingibt, jeweils ein Mitglied von Morning Musume freischaltet und so kann jeder Fan richtig stilecht von seinem Liebling geweckt werden. Momentan fehlen uns noch einige Member - bis jetzt sind es noch 4. Daher heißt es in den nächsten Tagen: leckeren Saft kaufen! ;)
 
Nun aber weiter: Setagaya ist etwas weiter weg vom Stadtzentrum - so fuhren wir mit dreimaligem Umsteigen bis zu einer Haltestelle, die zumindest etwas in der Nähe war und beschlossen, den Rest des Weges zu Fuß zurück zu legen.

Zunächst bot sich uns eine Sicht, die nicht so außergewöhnlich in Tokyo ist: zahlreiche Schulmädchen in ihren Uniformen kamen uns entgegen. In der Nähe der Haltestelle lagen mehrere Schulen, welche speziell für Mädchen waren. Da es sehr warm war, trugen zudem alle kleineren Schülerinnen eine Art Hütchen, welches hier immer mal wieder anzutreffen ist. Dies schützt vor Sonne und gehört wohl standardmäßig zu jeder Uniform, welche hier für jede Schule anders gestaltet ist.

Da es sehr warm war, versuchten wir, uns etwas mehr im Schatten aufzuhalten und genossen die Eindrücke dieser neuen Umgebung:


Als erstes fiel uns auf, dass die Straßen im allgemeinen in dieser Gegend großzügiger sind - da Setagaya zu den gehobeneren Gegenden gehört, ist dies also auch nicht verwunderlich.


Auch hier hingen an jeder Straßenecke Schilder und Plakate für kommende Events und Veranstaltungen.


An jeder Ecke grünte es - eine Tatsache, die uns in Tokyo sehr gefällt, unterstreicht sie doch noch mehr den Kontrast zum Asphalt und macht die Stadt um einiges schöner und interessanter als viele andere Großtädte.


Ein paar kleine Spielereien an Hausfassaden konnten wir auch bewundern.


Und was auch auffiel: überall hab es Motorräder und auch Fahrräder zu sehen. Die Tatsache, dass dort einfach jeder zweite mit dem Rad fuhr und es durch den fehlenden abgegrenzten Fahrradstreifen ein lustiges Umher-Geeiere mit den Fußgängern gab, hat uns dann doch etwas erstaunt. Aber das viele Fahrradfahren ist anscheinend der Tatsache geschuldet, dass die Gegend, welche sehr verwinkelt ist, für Fahrräder nunmal wie gemacht ist und so auch viele Mütter mit ihren Kindern einfach besser voran kommen. Sowieso wohnt hier wohl meist die typische Familie, dessen Vater hart arbeitet, viel Geld nach Hause bringt und sich somit auch gerne mal deutsche Autos leistet: Mercedes war dort keine Seltenheit, doch auch einen Porsche konnten wir erblicken. Die Familie mit ein oder zwei Kindern wohnt in typischen Einfamilienhäusern und lässt sich diesen Luxus dann auch gerne etwas mehr kosten. Es wirkte allgemein alles sehr gehoben, sauber, ordentlich - ja, wir empfanden es wirklich beinahe etwas seelenlos, da alles so glatt und beinahe steril wirkte.


Das Wirrwarr am Stromleitungen ist hier Gang und Gebe, doch es scheint sehr gut zu funktionieren. 


Ein paar kleine Farbtupfer konnten wir erkennen.


Und selbst die Bäume sehen hier ein wenig ordentlicher aus als anderswo.


Ja, das trifft es so ziemlich genau :)


Wir suchten uns dann einen Park auf unserer Karte und wollten uns an diesem dann etwas erholen, also marschierten wir weiter in diese Richtung und fanden ein paar hübsche Lampen auf unserem Weg.


Und ein ziemlich großes Sonnenblumenfeld...


...dem gegenüber sich ein riesiges Fahrradmeer befand. Hier landen diese also, wenn sie nicht gefahren werden. Platz ist immerhin kostbar, auch hier im teuren Setagaya.

Endlich am Park angekommen, entdeckten wir dann, dass dieser
geschlossen hatte - jaaaa, geil, danke! Also verputzten wir auf einer kleinen Bank unser vorher im Supermarkt gekauftes Bento: So lecker wie es aussieht, hat es auch geschmeckt :)


Dann machten wir uns auf den Rückweg und fuhren über Shibuya und erblickten dort schonmal einen Vorgeschmack - unser Bericht über Shibuya folgt bald ;) Hier unten sehr ihr die berühmte Kreuzung von Shibuya:


Und so landeten wir nach einem dann doch anstrengenden Tag endlich wieder im Hotel - müde und mit vielen neuen Eindrücken.

Und nun wieder unsere persönlichen Ansichten:

Sada:
Der Tag in Setagaya bleibt mir mit gemischten Gefühlen in Erinnerung. Es war einmal ein etwas anderes Gesicht von Tokyo. Außerdem wollte ich ja unbedingt nach Setagaya um ein paar Eindrücke für mein drittes Buch zu sammeln.
Allerdings muss ich gestehen, dass trotz der anderen Eindrücke Setagaya mich nicht wirklich fesseln konnte und auch wenn sie bestimmt – das nötige Kleingeld vorhanden – eine sehr schöne Gegend zum wohnen ist, ist es irgendwie keine Gegend in der ich eine Geschichte erzählen möchte.
Also habe ich noch – mit Susis Unterstützung – dann den Entschluss gefasst, die Geschehnisse in "Sayu Yurina" primär in Iriya / Asakusa spielen zu lassen.

Dennoch hatte der Tag natürlich auch für mich ein Highlight und das waren die Kagome Säfte mit den Morning Musume Weckertönen fürs Handy :)
Ich bin noch fleißig am Säfte kaufen und trinken, damit ich auch die letzten vier Weckervideos bekommen kann.


Susi:
Ich fand die Gegend an sich ganz interessant zum Ansehen, doch irgendwie hatte man, trotz der Abwechslung doch irgendwie immer das Gefühl, dass alles irgendwie gleich und wie ich schon sagte, etwas seelenlos weil so glatt ist. Da gefallen mir andere Gegenden dann doch etwas besser.
Der Derp-Moment war nicht so recht vorhanden an diesem Tag, und doch möchte ich erwähnen, dass wir Shin-chan-Kekse gekauft haben, die wir abends verputzten. Shin-chan ist eben doch der coolste. Wr waren wohl eher die Derps, weil wir wieder vor verschlossenen Türen vor einem Park standen - diese Mauern sind da echt etwas sehr unpraktisch und wenn sie bereits zum 17 Uhr schließen, dann reicht das bei uns meist nicht aus...schade war es ja schon. Aber eine neue Seite der Stadt kennenzulernen, die wohl die wenigsten Touristen besuchen, hat sich dann doch interessant angefühlt.



Liebe Grüße

Sada und Susi

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