Donnerstag, 31. Juli 2014

Akihabara die Zweite … Regen, Maid Cafe, und Morning Musume Otaku

Hallo und willkommen zu unserem neusten Bericht aus Tokyo.
Diesmal haben wir erneut einen Ort besucht, wo wir bereits gewesen waren.
Die Rede ist von Akihabara und wie man es kaum glauben mag, dort gibt es nicht nur einen offiziellen Hello! Project Shop, sondern auch das über die Landesgrenzen hinaus bekannte "@home Maid Cafe"
Susi war bereits bei ihrem letzten Tokyoausflug in einem solchen Maid Cafe gewesen, allerdings sollte es für Sada das erste Mal sein, was auch sehr emotional von statten ging.
Relativ spät machten wir uns an diesem Tag auf den Weg und da Akihabara nicht weit hinter Ueno liegt, gingen wir erneut zu Fuß.
Zu Beginn noch trocken und dennoch den Regenschirm eingepackt, machten wir uns auf den Weg.
Es dauerte auch nicht lange, bis wir die ersten Gebäude entdeckten, welche man einfach auf einem Foto festhalten musste:


Was haben wir denn da?


Echte doitsche Schäferhunde?


Hier wieder ein Beleg dafür, dass es in Tokyo nicht nur Neon und Beton gibt:



Und hier noch einmal aus einer anderen Perspektive:

Dann gingen wir weiter und es passierte das, was wir eigentlich gar nicht wollten und dennoch viel häufiger mit gerechnet hatten:



Ja genau, es begann zu regnen, denn obwohl wir Tokyo in der Regensaison besucht haben, hatten wir bisher beinahe durchgehend Glück gehabt was das Wetter anging, doch heute sollte es uns richtig treffen.
Es war nicht kalt, doch unser Regenschirm – wir hatten nicht den Geschenkten mitgenommen, sondern unseren eigenen – war einfach zu klein gewesen, um uns beide vor den Wassermassen zu schützen und so wurden wir beide so ziemlich durchnässt.
Sada auf der linken Seite und Susi … so ziemlich überall.
Die Stimmung war wirklich nicht die beste – doch gaben wir nicht auf und nutzten die zahlreichen Möglichkeiten sich bei den großen Gebäuden in den Eingangsbereichen unter zustellen.

Immer wieder zwischendurch machten wir uns wieder mutig auf den Weg, bis wir dann bei der Ueno Station, einen etwas längeren Zwischenstop einlegten, um uns ein wenig mehr vor dem Regen zu schützen.


Auf der Brücke vor der Ueno Station:


Wir hatten es ja bereits einmal erwähnt – Überall in Tokyo findet man einen Blickfang:


Immer wieder gab es in den Einkaufszentren Angebote für Kinder:



Wir hatten kein wirkliches Ziel, sondern schauten uns einfach nur um, in der Hoffnung das Wetter würde sich über die Zeit ein wenig bessern.
Dieses Glück hatten wir auch, und nach etwa einer Stunde gingen wir wieder nach draußen und machten uns nun auf die letzten Meter in Richtung Akihabara.

Die Showa Dori – eine große "Hauptstraße" führte von der Nähe unseres Hotels, durch Ueno bis nach Akihabara – und somit konnten wir uns auch gar nicht verlaufen.
Angekommen, mussten wir uns allerdings noch einmal neu orientieren um den Standort des Maidcafe ausfindig zu machen, doch dank "maps with me" war das gar nicht so schwer und Susi hatte natürlich ebenfalls den absoluten Durchblick gehabt.

Das @home Cafe befand sich wie viele andere Locations in einem mehrstöckigen Haus und erstreckte sich auch über mehrere Etagen.

Auch eine super Sache war gewesen, dass im Eingangsbereich des Gebäudes eine Tafel hing, wo einmal die Öffnungszeiten standen, und dazu noch in welchem Stockwerk und zu welchen Zeiten auch eine englisch sprachige Maid zugegen ist.
Wir gingen also in den Fahrstuhl und fuhren nach oben, doch die Etage die wir uns ausguckten war ziemlich überfüllt und eine Schlange von weiteren Gästen wartete bereits auf den Einlass. Also nahmen wir die Treppe um eine weitere Etage auszuprobieren und siehe da: es war zwar gut gefüllt, aber es gab keine große Schlange an der man sich erst anstellen musste.

Als kleine Anmerkung:
solche Schlangen findet man in Tokyo überall.
Bei Cafes oder auch Restaurants und eigens dafür, gibt es oftmals vor den Eingängen eine Reihe von Sitzplätzen, damit man sich während man wartet nicht die Beine in den Bauch stehen muss.

Im Maidcafe selbst, durfte man allerdings keine Fotos machen, außer von seinen Speisen, aber warum das so ist, dazu kommen wir gleich noch.

Sada war zuerst ein wenig überfordert von der liebenswerten, aber doch sehr direkt offensiven Art der Maid, die uns in das Cafe begleitete. Doch nach einer Weile legte sich auch diese innere Unruhe wieder.

Wir wurden also zu einem freien Platz geleitet und in einer langen und ausführlichen Prozedur wurde uns der Ablauf noch einmal mit Worten, Bildern und Speisekarten erklärt.

Für uns lief das dann im Grunde so ab:
Wir zahlten einen Pauschalpreis für etwa eine Stunde, welche sich dann folgendermaßen entwickelte:

Wir wählten zusammen mit der Maid jeder ein Gericht und ein Getränk aus der Karte.
Zuerst brachte man uns unsere Getränke und fragte uns, welches Tier wir denn gerne darauf haben wollten:

Sada wählte Hamster – was die Maid sichtlich erfreute und Susi wählte den Bär :D
Dann begann sie die Tiere auf unseren Kaffee zu zeichnen …


Dann gab es auch unsere bestellten Spaghetti, wobei die Soße zu Beginn nicht mit den Nudeln vermischt war.

Dann kam etwas Arbeit auf und zu:


Nachdem uns die Maids um unsere Mithilfe gebeten haben, fingen sie an die Nudeln mit der Soße zu vermischen und mit ihnen zusammen mussten wir verschiedene niedliche Worte rufen.

Ja genau, das klingt genauso verrückt wie es war und eine der Maids meinte dann noch, dass Susi doch so eine schöne Stimme hätte und es doch schade sei, dass sie soooooo leise ist.
Als die Arbeit getan war, ging es endlich ans Essen und hier konnten wir dann auch Fotos machen:




Als wir gegessen hatten, ging es mit dem Programm weiter.
Noch vor dem Essen, wählten wir aus einer Reihe von Fotos unsere favorisierte Maid mit der wir uns am Ende fotografieren lassen würden.

Leider erkannten wir unsere persönliche Maid auf den Fotos nicht – da sie auf den Fotos eine andere Haarfarbe hatte – und somit entschieden wir uns mehr oder weniger spontan.

Unsere Namen wurden ebenfalls aufgeschrieben und gerade bei Sadas realen Name, hatte die Maid deutliche Schwierigkeiten.

Obwohl dieser am Ende richtig war und Susi schrieb sie dann als Suzi :D

Als erstes wurde Susi auf eine Art "Bühne" gerufen und nach ein wenig lachen und Geplänkel konnte sie aus einer Kiste mit vielen verschiedenen Sachen wählen die sie sich auf den Kopf setzen, oder in die Hand nehmen konnte.

Dann einigte man sich noch auf eine Geste und "KNIPS"

dann dauerte es noch ein Weilchen und Sada wurde gerufen.

Dann eskalierte die Stimmung ein wenig, aber nicht wegen Sada selbst, sondern aufgrund der Tasche mit den ganzen Sayu und Morning Musume Buttons darauf.

Die Maids outeten sich selbst als Hello! Project Fans und so war das nächste finstere Geheimnis gesäht.

Mit der Maid zsammen und Hasenohren auf dem Kopf gab es eine Usa-chan Peace Geste und erneut: KLICK!

Die Fotos wurden übrigens mit ebenso einer Kamera gemacht, wie sich Susi zuvor gekauft hatte aber die Fotos zeigen wir euch natürlich nicht.

wir bekamen sie in einem süßen Rahmen überreicht und dann noch eine kleine Kunststoffkarte handgeschrieben mit unseren Namen darauf und einem LV1.

Auf der Rückseite waren mehrere Felder, die man bei jedem Besuch ausfüllen lassen konnte und ich vermute, dass man dann irgendwann sogar Lv 2 wird :D

Ein Foto von der Vorderseite der Karte findet ihr hier:


Dann ging es allerdings noch einmal los:

Erneut wurden Maids auf auf die Morning Musume Buttons aufmerksam und sie erzählten uns wer ihre persönliche lieblings Member war.
Auch hinter unserem Rücken wurde getuschelt und sich über Sadas neuen Status als "Morning Musume Otaku" gefreut.

Nach diesem Chaos der Niedlichkeit wurden wir zum Ausgang geleitet und verließen entzückt und wohl gesättigt das Cafe und hier noch einmal ein Foto, welches aber nicht selbst geschossen ist, von den Maids und ihren Uniformen:


Dann machten wir uns auch langsam wieder auf den Rückweg und ließen den Tag im Hotel noch einmal Revue passieren.


Hier nun einmal ein paar persönliche Gedanken:


Sada:

Ich gebe zu, der Tag war für uns beide schwer, da ich mit Blick auf das Ende unseres Urlaubs besonders morgens extrem emotional war.
Ich habe es Susi wirklich nicht immer leicht gemacht und auch wenn ich an Anfang im Maid Cafe das Gefühl hatte "WTH geht denn hier ab?" bin ich dankbar dafür, dass sie mich mitgenommen hat und habe mir vorgenommen, beim nächsten Besuch in Tokyo meine Maid Cafe Karte Lv 1 zu füllen :D

Ein wundervolles Erlebnis und wenn ich mir das nun aus einiger Distanz noch einmal vor Augen führe, freue ich mich ganz besonders über die Natürlichkeit die die Japaner trotz allem Pflichtbewusstsein und der Show vorhanden ist.
Ich bin also ein Morning Musume Otaku, ich hätte mich selbst niemals so genannt, aber gut, wenn sie es so sagen, dann muss das natürlich auch stimmen :D

Susi:
Hmm, du hast gar nichts geschrieben, warum denn nun keine Bilder von den Maids gemacht werden sollen...da das Foto in den Sets mit inbegriffen ist, erübrigt sich dies. Zudem spielt man ja die Szene des Masters/der Prinzessin und der Maid durch und da wäre das ja auch unangebracht. 
Das mit meiner Stimme fand ich nun nicht so toll...aber mir wurde gesagt ich hätte eine tolle Augenfarbe :P Die eine Maid erinnerte mich sehr an eine Bekannte! Die war auch keine Asiatin und sagte das mit meiner Stimme. Das war mir einfach unangenehm...aber der Rest des Besuchs war toll, auch wenn es kalt war durch die nassen Klamotten. Ich hab nun zwei Karten und muss nächstes Mal auch aufleveln!


Liebe Grüße

Sada und Susi

Sonntag, 27. Juli 2014

Eine Verzögerung im Betriebsablauf

Hallo und euch einen guten Start in die Woche.
Nein dies soll kein Hinweis auf die Ineffektivität der Berliner S-bahn sein, sondern nur ein kleiner Weckruf an alle und der Beleg, dass wir trotz unserer Rückkehr nach Deutschland nicht verstorben sind.

Wir ihr ja sicherlich bemerkt habt, gab es in der letzten Woche keine weiteren Posts aus Japan.

Das hängt einfach damit zusammen, dass unsere Tage zuteil länger geworden waren und wir uns auch emotional auf das Ende unserer Reise vorbereiten mussten.
Dann kam noch ein über 40 Stunden auf den Beinen Rückweg von Tokyo Haneda, nach Frankreich, nach Leipzig und dann nach Berlin.
Alles lief ziemlich chaotisch, aber wir möchten gerne in der vorgegebenen Reihenfolge bleiben, also gibt es schon bald den nächsten Beitrag aus Tokyo und dieser wird sich ein weiteres Mal mit Akihabara und den Maid Cafés befassen.
Ein ganz besonderes Erlebnis, da es ein sehr regnerischen Tag gewesen war und wir uns zu Fuß auf den weg gemacht hatten.

Bis es soweit ist, hier noch ein paar kleine Fotos mit Eindrücken welche noch auf euch zukommen werden und vielen Dank für eure Geduld.

Liebe Grüße

Sada und Susi

Dienstag, 22. Juli 2014

Mode, Pfannkuchen und der bunte Wahnsinn

 Harajuku, der Traum meiner schlaflosen Nächte! Auf diesen Tag habe ich mich besonders gefreut, denn wer sich für japanische Mode interessiert, trifft sich hier selbst mitten ins Herz.
Harajuku ist und bleibt die Station, bei der sich Modebegeisterte und Querdenker treffen, sich gegenseitig inspirieren und sich zu Tode shoppen könnten, wenn sie nur wollten.
Die Takeshita Dori, die einem sofort ins Auge fällt, wenn man aus der Bahnstation heraus tritt, lacht einem je nach Saison in ihrer schrillen Art entgegen - mit stetig wechselnden Ballonmotiven an ihrem Anfang.


Die Straße war mehr als belebt und so blieben uns kaum Augeblicke, ruhig Fotos zu schießen, daher hier nur einmal eine kleine Impression. Bunt geht es auch bei den Shopdesigns zu und zudem auch laut, denn vor den Shops preisen meist Verkäufer die aktuellen Sales an und locken ihre Kunden in die Geschäfte.


Es fing langsam an zu regnen, aber davon ließen wir uns nicht klein kriegen.


Erste Station, nachdem wir zunächst ein paar Deutsche erkannten in den Menschenmengen, war ein Purikura-Automat. Wer dies nicht kennt: man wählt einen Automaten aus, zahlt einen kleinen Geldbetrag, stellt sich hinein und lässt sich nach animierenden Aufrufen der Maschine fotografieren. Zeitgleich werden die Augen vergrößert und der Teint verbessert. Danach wählt man weiterhin, ob man noch einige bunte Motive z.B. Herzen oder Sprechblasen hinzufügen möchte und gibt dann an, wann man fertig mit der Bearbeitung ist. Dann bekommt man zwei Ausdrucke dieser Fotos. Man kann es sich wohl auch per Mail senden lassen, was super gewesen wäre, doch irgendwie bekamen wir das nicht so recht hin...nunja, dennoch war es ein kleines Erlebnis wert. Zu zweit macht es selbstverständlich mehr Spaß. Es gibt sogar Maschinen, die die Beine verlängern und die Augen auf Kulleraugengröße morphen. Alles für die Schönheit ;)

Was folgte waren Shops wie Wonder Rocket, kleinere Geschäfte, die mehrere Marken anbieten und wirklich wunderbare Sachen im Sortiment führten (sehr detailliert ausgewählt und auf ihre Kunden abgestimmt)...aber erstmal zu dem Secondhandshop, der auch Lolitas jeder Art begeistert: Closet Child.
Hier kann man kaufen und zugleich sparen - auf drei Floors erstreckt sich das Closet Child in Harajuku, wobei im ersten Floor Classic und Sweet, im zweiten Floor Gothic und im dritten Floor Casual angeboten wird. So stöberte ich mich durch und war etwas erleichtert, keines meiner Traumkleider zu finden, aber dafür tolle Accessoires! Man gibt eben doch mehr Geld aus als man manchmal möchte, aber hey, schließlich kommt man nicht jeden Tag hierher!

Im Übrigen hier mein Outfit des Tages (falls ihr es nicht wisst, hier schreibt die Susi, weil sie Spezialistin für Harajuku ist ^^), welches ich bequem gewählt habe.




Das Kleid ist von Baby the Stars shine bright, Schuhe von Bodyline, Kette von Syrup, Strumpfhose von Ophanim und die wunderhübsche Puppenbrosche von Pays des Fees (in Kollaboration mit der Künstlerin Mari Shimizu). Das Headdress ist selbstgemacht. Also ist alles, bis auf die Strumpfhose und Headpiece, von japanischen Marken. Das Outfit war übrigens super bequem und trotz Hitze gut zu tragen!

Nach der Takeshita Dori gingen wir noch ins LaForet , welches ebenso nicht fehlen darf. Wir kauften süße Sachen bei Swimmer...


...die leider nicht, aber sie waren genial! :D

Und bei Angelic Pretty gab es dann noch eine kurzärmelige Bluse und eine passende Sternentasche zu meinen ganzen Wolken- bzw. Stern-Kleidern. Damit war meine Mission sozusagen abgeschlossen und ich zwang mich, nicht noch zu sehr bei anderen Marken zu schauen...sonst wird man nur verführt. Und seine Garderobe zu perfektionieren ist manchmal besser als sich gleich wieder neue Kleider zu kaufen. Man will ja schließlich auch Abwechslung in so eine Garderobe hinein bringen.

Hier übrigens noch ein Display von h.naoto und Ghost of Harlem.


Mit gepackten Taschen bekamen wir dann aber wirklich Hunger und suchten uns diesmal ein Café aus, welches sich auf Pfannkuchen spezialisiert hatte - es hatte wieder hawaiianischen Touch, was momentan sehr in zu sein scheint:


Die Pfannkuchen waren nicht von dieser Welt! Sie waren suuuuper riesig und dick gebacken. Erst dachte ich, dass dieser hier meiner wäre...da ich Erdbeerpfannkuchen bestellt hatte.


Falsch gedacht! Ich hatte Sada den Pfannkuchen weggeschnappt. Meiner kam ein wenig später und sah so aus:


Also tauschten wir und hatten unsere Mühe diesen Berg an Awesomeness zu vertilgen. Wie kleine japanische Mädchen das schaffen, fragen wir uns bis heute.

Kurz danach gingen wir noch ins Kiddyland, welches Spielzeug auf mehreren Etagen anbietet. Da kann man sich kaum satt sehen! Da wir nicht direkt in den Verkaufsräumen Fotos machen wollten, hier nun ein paar Bilder aus dem Treppenhaus, die Bände sprechen.












Noch im Kiddyland, als die letzten Fotos geschossen werden sollten, bemerkte Sada, dass das Handy nicht mehr da ist. Panisch wurden die Taschen durchsucht und man versuchte die letzten Stunden zu rekonstruieren.
Sada gibt immer ziemlich schnell auf aber dann fiel Sada ein, dass es vielleicht im Cafe bei den Pfannkuchen sein könnte, wo wir es vergessen haben. Also schnell auf den Weg gemacht und kurz vor Schluss noch hinein und die netten Bedienungen gefragt, ob sie vielleicht Sadas Handy gesehen haben. Sie eilten sofort noch einmal zu dem Tisch wo wir gesessen haben, verschoben ihn – Fehlanzeige! – Kein Handy da.
Dennoch bedankten wir uns für die Mühe und gingen wieder nach draußen.
Ein weiteres Mal, durchkämmten wir alle Taschen und dann kam Sada eine weitere Idee: Ist es vielleicht im Kiddyland aus der Tasche gefallen?
Also beeilten wir uns, da wir wussten, dass viele Geschäfte um spätestens 21:00 schließen würden und erwischten noch einige der Angestellten, während sie den Laden fertig aufräumten.
Den Mann, der den Eingang bewachte, fragten wir sofort und erklärten ihm, wo es eventuell liegen könnte. Er bat uns um einen Augenblick Geduld und setzte sich mit seinem Funkgerät – fast in jedem Geschäft sind die Angestellten mit Funkgeräten ausgestattet – mit seinen Kollegen in Verbindung.
Ein wenig hin und her und er verschwand für einen Augenblick, nur um kurz darauf mit einer Kollegin und dem Handy zurückzukommen.
Sie hatten es bereits gefunden, in eine Folie gesteckt und ein Formular ausgefüllt, dass wir nur noch unterzeichnen mussten.

Mensch, waren wir froh, dass das Handy wieder da war.
Gar nicht wegen dem Gerät an sich – aber darauf waren hunderte von Fotos, die Morning Musume Weckertöne und natürlich vieles mehr.
Dann konnten wir uns endlich auf den Rückweg machen.

Der Aufenthalt in Harajuku war lang und ergiebig und so gingen wir mit folgenden Sachen wieder ins Hotel:


Der beste Bör der Welt, von Sada geschenkt bekommen. Whooo!




Diese Pfote vibriert! Sie ist ein Massagestab. Wie toll! Und sie ist wirklich sehr entspannend, gerade wenn man vom Tasche tragen schon ganz schräg läuft.





Und Polaroids machen immer noch Spaß :)

Unsere persönlichen Eindrücke:

Susi:
Das schonmal zuerst: Derp-of-the-day war ich, weil ich vollkommen selbstsicher Sadas Pfannkuchen essen wollte :D
Harajuku ist echt wahnsinnig toll und ich liebe es jedes Mal, wenn ich dort bin und auch Purikura könnte ich stundenlang machen. Da ist es egal, ob man totmüde aussieht, auf den kleinen Fotos sieht man aus wie frisch aus dem Ei gepellt!
Und dort das erste Mal in voller Montur und nicht nur als Tourist dort herum zu laufen und es stört niemanden, dass man etwas schräger aussieht, sondern man hört nur liebe Worte und fühlt sich wohl...dieses Gefühl ist toll. Und das werde ich definitiv noch lange in meinem Herzen mit mir herum tragen. Und Kiddyland ist sowieso der Hammer und das beste war, dass ich einen Rilakkuma bekommen habe und der ist so mega toll und weich und perfekt. Und man sollte einfach das machen, was einen glücklich macht und wenn das ein plüschiger Bär ist oder japanische Mode, dann nur zu! Who cares was andere denken. Und irgendwo in der Welt stört es niemanden und das ist gut so und diese Erkenntnis beruhigt und macht Lust darauf, etwas mehr Verrücktheit an den Tag zu legen. Man kann nur gewinnen :)

Sada:
Mensch, dass mit dem Handy kann auch wirklich nur mir passieren.
Wir sind in dem Laden, wo ich es verloren hatte und rennen erstmal durch die halbe Stadt, um dann wieder zurückzurennen.
Ich bin nicht so der Klamotten-Einkaufs-Junkie und weil die Räumlichkeiten teilweise etwas enger waren, hielt ich mich zumeist auf der Straße auf, während Susi ihr Geld verprasste.
Der Pfannkuchen war wirklich heftig und ich war selbst kurz davor, meinen nicht mehr zu schaffen – aber aufgeben gilt ja nicht und er schmeckte einfach zu gut.
Harajuku an sich, das Kiddyland und natürlich unsere Einkäufe sind etwas, was auf jedenfall in meinem Kopf bleiben wird.
In Harajuku konnte man auch das erste mal sehen, dass manch ein Japaner eben nicht nur mit "normaler" Kleidung rumläuft – entgegen dem Klischee, hielt es sich aber auch hier in Grenzen.
Was mit dem Purikura Automaten möglich ist, ist schon ein kleines Wunder, auch wenn ich mich selbst nicht getraut hatte – sind die Fotos von Susi einfach nur spitze geworden.
Zum Abschluss kann man jedoch eines hinzufügen, egal wie verrückt sich manch ein Japaner oder eine Japanerin kleidet – als westlicher Ausländer, zieht man oftmals sogar noch mehr die Aufmerksam von einzelnen auf sich.


Mit besten Grüßen

Susi und Sada


Montag, 21. Juli 2014

Katzen-Entspannung und Bücherwelten

Unser nächster Tag war eigentlich mit Harajuku eingeplant, doch stattdessen entschieden wir uns, nach Ikebukuro zu fahren.
Um dorthin zu gelangen, gingen wir zum Bahnhof Uguisudani, da wir bei diesem direkt nach Ikebukuro fahren können, indem wir die Yamanote Linie benutzen, welche wie in einem Kreis um die Hauptzentren Tokyos fährt.



Also kauften wir uns unser Ticket und waren relativ schnell in Ikebukuro.



Auch hier sieht man das pralle Leben - und so nah waren wir einem Feuerwehrfahrzeug hier auch noch nicht.

Unser Weg führte uns aber zunächst zu einem sehr großen Buchladen:



Junkudo ist wirklich eine Superlative - 9 Stockwerke voller Bücher und selbst Leute, die nicht zu den Buchliebhabern gehören, werden hier fündig.
So fuhren wir zunächst in den obersten Stock und arbeiteten uns dann langsam immer weiter runter, vorbei an Businessbüchern, Architektur, Kinderbüchern, Kunst und Romanen - das meiste davon selbstverständlich auf japanisch, aber das hielt uns natürlich nicht ab. Kurzum: wir gingen mit einigen Kilos mehr wieder aus diesem Laden hinaus!
Das Wunderbare - und vielleicht auch Verheerende - an den japanischen Büchern ist, dass ihre Ästhetik so wunderbar schlicht und dennoch so enorm ansprechend ist, ebenso wie das Papier und die Farben an sich. Es fühlt sich ganz einfach vollkommen anders an, als wenn man ein Buch in Europa in die Hände nimmt. Hier hat das Papier oft eine rauere Struktur und eine höhere Grammatur. Da kann man wirklich kaum genug bekommen!

Voll beladen entschlossen wir uns, nun das eigentliche Ziel ins Auge zu fassen: das Katzencafé. Ja, ganz genau, ein Café, in dem Katzen sind.
Nach einigem Suchen fanden wir es schließlich in einem oberen Stockwerk eines höheren Gebäudes und fanden uns im Katzenhimmel vor.
Zunächst zogen wir natürlich unsere Schuhe aus und schlüpften in dafür vorgesehene Latschen, wurden dann noch belehrt, worauf wir zu achten hatten und uns wurde eine Preisliste gezeigt, aus der hervor ging, dass wir je nach Anwesenheitszeit bezahlen mussten.
Wir bestellten zudem noch für einen kleineren Kostenbetrag, dass wir Getränke ohne Limit zu uns nehmen konnten. Zur Auswahl standen hier Tee, Kaffee, Softdrinks und auch ein paar Tassensuppen.


Wer wollte, konnte sich auch eine kleine Lektüre nehmen.


Überall fand man die flauschigen Genossen wieder...


...die wirklich freie Wahl hatten, sich dort niederzulassen, wo sie nur wollten.


Natürlich waren Streicheinheiten der Gäste erwünscht. Und man konnte auch Spielzeug aus dem Café zur Miezen-Animation verwenden.

Nachdem wir uns eine gemütliche Couch ausgesucht hatten, wurde kurz darauf diese kleine Box vor unsere Nase gestellt und flauschigem Inhalt:


Ja, Katzen schlafen nun mal gerne.


Animieren ließ sich die Miez zwar nicht groß, aber immerhin konnten wir ihr ein paar Streicheleinheiten geben, die sie sehr entspannt entgegen nahm.


In einem kleinen Büchlein wurden auch noch einmal alle Katzen des Cafés vorgestellt.

So verging die Zeit wie im Flug und wir blieben etwas über eine Stunde dort.
Als wir uns ans Bezahlen machten, versperrten drei Katzen den Weg (zwei schliefen auf dem Tresen und eine räkelte sich sogar so sehr dabei, dass beinahe etwas herunter fiel), eine dritte saß und schaute sich alles interessiert an.


Als wir aus dem Café traten, war es bereits etwas am regnen, doch da wir uns ein Restaurant ausgesucht hatten, was sich sehr in der Nähe befand, wurden wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders nass.


Wir bestellten wieder etwas über den Automaten, wurden von der Bedienung an unseren Tisch geführt und bekamen auch sofort wieder ein frisches Getränk eingefüllt.

Dieses mal entschieden wir uns für folgendes:



Dieser eingelegte Kohl schmeckte ebenso sehr gut dazu. Und das Essen selbstverständlich auch! Wir stehen wirklich auf Udon!

Als wir fertig waren mit dem Essen regnete es in Strömen.


Und aufgrund dessen hatten wir auch eines der besten Momente dieses Tages: als wir uns nicht weit vom Restaurant unterstellten - wir hatten den Schirm leider im Hotel vergessen - kam eine Mitarbeiterin des Ladens zu uns, vor dem wir standen. Sie musste die Rollläden hinunter fahren und bat uns höflich, zusammen mit einem ebenso neben uns verweilenden Japaner, etwas beiseite zu gehen.Gesagt, getan - wir gingen ein Stückchen weiter, um sie nicht bei ihrer Arbeit zu stören.
Sie kam dann schließlich noch einmal an uns vorbei und entschuldigte sich nochmals und verschwand im Laden....um kurze Zeit später hinaus zu kommen, uns einen Schirm zu reichen und uns zu sagen, dass dies ein Geschenk an uns sei. Wie toll ist das?
So kamen wir doch noch recht trocken nach Hause und waren den ganzen Abend happy :)


Auf unserem Rückweg gingen wir noch einmal kurz zu Big Camera rein, um weitere Polaroid Filme zu kaufen und trotteten dann noch etwas unterirdisch in der Station Ikebukuro herum, kauften uns zwei Donuts und fuhren dann wieder ins Hotel.






Die ersten Gehversuche mit der neuen Kamera.





Und unsere Bücher-Ausbeute. Und ja: das ist ein Buch, wo nicht nur Hamster, sondern auch Hamsterpos fotografiert werden (wohl eher unfreiwillig, da diese sich zu oft wegdrehen, aber süß ist es dennoch).

Nun zu unseren persönlichen Eindrücken.

Susi:
Der Besuch im Buchladen hat endlich mal wieder meine Bücherliebe entfacht. ich arbeite ja in dem Bereich und habe dadurch mit den Jahren ein wenig den Zauber verloren, den ich früher hatte, wenn es darum ging, in einem Buchladen zu stöbern. Mittlerweile tue ich dies nur sehr selten noch. Doch diese Bücher haben wieder das Feuer entfacht - auch schon aufgrund ihrer Art, wie ich oben geschrieben habe. Es hat beinahe etwas beruhigendes, sie nur anzufassen und zu fühlen. Und ihre Gestaltung finde ich einzigartig und auch neuartig und das fasziniert mich ungemein. Zudem ihre Themen: diese Vielfalt ist genial!
Das Tollste war aber der Besuch im Katzencafé - man glaubt gar nicht, wie beruhigend so ein Besuch für so eine kurze Zeit sein kann. Man wird selbst langsamer, bedächtiger, ruhiger und stiller und stellt sich vollkommen auf die Katzen ein - auch wenn diese nur neben einem schlafen.
Auch das Erlebnis mit dem Schirm war nicht zu erwarten und hat den Tag versüßt.
Alles in allem also: ein toller Tag, an den ich noch gerne immer wieder zurück denken werde :)

Sada:
Es war in vielerlei Hinsicht ein besonderer Tag.
Seit ich mit dem Roman-schreiben begonnen hatte, verlor ich regelrecht das Interesse an anderen Büchern und Buchhandlungen.
Doch dieses Machtwerk von Buchhandlung in Ikebukuru, konnte sogar mich begeistern und so wollte ich wirklich keinen Gang auslassen und mich davon überzeugen, dass Manga zwar in Japan ansässig sind, es aber ebensoviele Leser von "normalen" Büchern gibt.
Nun mag man vielleicht denken, oh Gott, so eine riesen Buchhandlung inmitten von Tokyo, die muss doch überfüllt sein,
Gar nicht, es war ruhig und gemäßigt. Die Besucher waren leise und so leise war es dann auch im Katzencafe.
Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt, aber es war wirklich eine tolle Athmosphäre und überhaupt, die Katzen waren echt ÜÜÜÜÜBERALL.
Leider verging die Zeit darin wie im Flug, sodass wir uns dann zwingen mussten zu gehen, damit es nicht zu teuer werden würde.
Das Essen – bestellt am Automaten war super – erstens, weil wir zum ersten Mal, einen Automaten fehlerfrei und ganz alleine bedienen konnten und zweitens, weil Udon einfach der Hammer sind.
Die Aktion mit dem Regenschirm war natürlich absolut rührend.
Oh Gott, warum sind hier so viele Menschen so nett und dabei wollte sie uns ja nicht einmal was verkaufen :)
Den Schirm werde ich mit nach Hause nehmen und ich hoffe er übersteht die Zeit, bis wir hierher zurückkommen.
Ein toller Tag wie Susi auch schon sagte und vergessen, werde auch ich diese Erlebnisse nicht.

Das wars von uns für heute.
Gute Nacht aus Tokyo

Sada & Susi