Dienstag, 22. Juli 2014

Mode, Pfannkuchen und der bunte Wahnsinn

 Harajuku, der Traum meiner schlaflosen Nächte! Auf diesen Tag habe ich mich besonders gefreut, denn wer sich für japanische Mode interessiert, trifft sich hier selbst mitten ins Herz.
Harajuku ist und bleibt die Station, bei der sich Modebegeisterte und Querdenker treffen, sich gegenseitig inspirieren und sich zu Tode shoppen könnten, wenn sie nur wollten.
Die Takeshita Dori, die einem sofort ins Auge fällt, wenn man aus der Bahnstation heraus tritt, lacht einem je nach Saison in ihrer schrillen Art entgegen - mit stetig wechselnden Ballonmotiven an ihrem Anfang.


Die Straße war mehr als belebt und so blieben uns kaum Augeblicke, ruhig Fotos zu schießen, daher hier nur einmal eine kleine Impression. Bunt geht es auch bei den Shopdesigns zu und zudem auch laut, denn vor den Shops preisen meist Verkäufer die aktuellen Sales an und locken ihre Kunden in die Geschäfte.


Es fing langsam an zu regnen, aber davon ließen wir uns nicht klein kriegen.


Erste Station, nachdem wir zunächst ein paar Deutsche erkannten in den Menschenmengen, war ein Purikura-Automat. Wer dies nicht kennt: man wählt einen Automaten aus, zahlt einen kleinen Geldbetrag, stellt sich hinein und lässt sich nach animierenden Aufrufen der Maschine fotografieren. Zeitgleich werden die Augen vergrößert und der Teint verbessert. Danach wählt man weiterhin, ob man noch einige bunte Motive z.B. Herzen oder Sprechblasen hinzufügen möchte und gibt dann an, wann man fertig mit der Bearbeitung ist. Dann bekommt man zwei Ausdrucke dieser Fotos. Man kann es sich wohl auch per Mail senden lassen, was super gewesen wäre, doch irgendwie bekamen wir das nicht so recht hin...nunja, dennoch war es ein kleines Erlebnis wert. Zu zweit macht es selbstverständlich mehr Spaß. Es gibt sogar Maschinen, die die Beine verlängern und die Augen auf Kulleraugengröße morphen. Alles für die Schönheit ;)

Was folgte waren Shops wie Wonder Rocket, kleinere Geschäfte, die mehrere Marken anbieten und wirklich wunderbare Sachen im Sortiment führten (sehr detailliert ausgewählt und auf ihre Kunden abgestimmt)...aber erstmal zu dem Secondhandshop, der auch Lolitas jeder Art begeistert: Closet Child.
Hier kann man kaufen und zugleich sparen - auf drei Floors erstreckt sich das Closet Child in Harajuku, wobei im ersten Floor Classic und Sweet, im zweiten Floor Gothic und im dritten Floor Casual angeboten wird. So stöberte ich mich durch und war etwas erleichtert, keines meiner Traumkleider zu finden, aber dafür tolle Accessoires! Man gibt eben doch mehr Geld aus als man manchmal möchte, aber hey, schließlich kommt man nicht jeden Tag hierher!

Im Übrigen hier mein Outfit des Tages (falls ihr es nicht wisst, hier schreibt die Susi, weil sie Spezialistin für Harajuku ist ^^), welches ich bequem gewählt habe.




Das Kleid ist von Baby the Stars shine bright, Schuhe von Bodyline, Kette von Syrup, Strumpfhose von Ophanim und die wunderhübsche Puppenbrosche von Pays des Fees (in Kollaboration mit der Künstlerin Mari Shimizu). Das Headdress ist selbstgemacht. Also ist alles, bis auf die Strumpfhose und Headpiece, von japanischen Marken. Das Outfit war übrigens super bequem und trotz Hitze gut zu tragen!

Nach der Takeshita Dori gingen wir noch ins LaForet , welches ebenso nicht fehlen darf. Wir kauften süße Sachen bei Swimmer...


...die leider nicht, aber sie waren genial! :D

Und bei Angelic Pretty gab es dann noch eine kurzärmelige Bluse und eine passende Sternentasche zu meinen ganzen Wolken- bzw. Stern-Kleidern. Damit war meine Mission sozusagen abgeschlossen und ich zwang mich, nicht noch zu sehr bei anderen Marken zu schauen...sonst wird man nur verführt. Und seine Garderobe zu perfektionieren ist manchmal besser als sich gleich wieder neue Kleider zu kaufen. Man will ja schließlich auch Abwechslung in so eine Garderobe hinein bringen.

Hier übrigens noch ein Display von h.naoto und Ghost of Harlem.


Mit gepackten Taschen bekamen wir dann aber wirklich Hunger und suchten uns diesmal ein Café aus, welches sich auf Pfannkuchen spezialisiert hatte - es hatte wieder hawaiianischen Touch, was momentan sehr in zu sein scheint:


Die Pfannkuchen waren nicht von dieser Welt! Sie waren suuuuper riesig und dick gebacken. Erst dachte ich, dass dieser hier meiner wäre...da ich Erdbeerpfannkuchen bestellt hatte.


Falsch gedacht! Ich hatte Sada den Pfannkuchen weggeschnappt. Meiner kam ein wenig später und sah so aus:


Also tauschten wir und hatten unsere Mühe diesen Berg an Awesomeness zu vertilgen. Wie kleine japanische Mädchen das schaffen, fragen wir uns bis heute.

Kurz danach gingen wir noch ins Kiddyland, welches Spielzeug auf mehreren Etagen anbietet. Da kann man sich kaum satt sehen! Da wir nicht direkt in den Verkaufsräumen Fotos machen wollten, hier nun ein paar Bilder aus dem Treppenhaus, die Bände sprechen.












Noch im Kiddyland, als die letzten Fotos geschossen werden sollten, bemerkte Sada, dass das Handy nicht mehr da ist. Panisch wurden die Taschen durchsucht und man versuchte die letzten Stunden zu rekonstruieren.
Sada gibt immer ziemlich schnell auf aber dann fiel Sada ein, dass es vielleicht im Cafe bei den Pfannkuchen sein könnte, wo wir es vergessen haben. Also schnell auf den Weg gemacht und kurz vor Schluss noch hinein und die netten Bedienungen gefragt, ob sie vielleicht Sadas Handy gesehen haben. Sie eilten sofort noch einmal zu dem Tisch wo wir gesessen haben, verschoben ihn – Fehlanzeige! – Kein Handy da.
Dennoch bedankten wir uns für die Mühe und gingen wieder nach draußen.
Ein weiteres Mal, durchkämmten wir alle Taschen und dann kam Sada eine weitere Idee: Ist es vielleicht im Kiddyland aus der Tasche gefallen?
Also beeilten wir uns, da wir wussten, dass viele Geschäfte um spätestens 21:00 schließen würden und erwischten noch einige der Angestellten, während sie den Laden fertig aufräumten.
Den Mann, der den Eingang bewachte, fragten wir sofort und erklärten ihm, wo es eventuell liegen könnte. Er bat uns um einen Augenblick Geduld und setzte sich mit seinem Funkgerät – fast in jedem Geschäft sind die Angestellten mit Funkgeräten ausgestattet – mit seinen Kollegen in Verbindung.
Ein wenig hin und her und er verschwand für einen Augenblick, nur um kurz darauf mit einer Kollegin und dem Handy zurückzukommen.
Sie hatten es bereits gefunden, in eine Folie gesteckt und ein Formular ausgefüllt, dass wir nur noch unterzeichnen mussten.

Mensch, waren wir froh, dass das Handy wieder da war.
Gar nicht wegen dem Gerät an sich – aber darauf waren hunderte von Fotos, die Morning Musume Weckertöne und natürlich vieles mehr.
Dann konnten wir uns endlich auf den Rückweg machen.

Der Aufenthalt in Harajuku war lang und ergiebig und so gingen wir mit folgenden Sachen wieder ins Hotel:


Der beste Bör der Welt, von Sada geschenkt bekommen. Whooo!




Diese Pfote vibriert! Sie ist ein Massagestab. Wie toll! Und sie ist wirklich sehr entspannend, gerade wenn man vom Tasche tragen schon ganz schräg läuft.





Und Polaroids machen immer noch Spaß :)

Unsere persönlichen Eindrücke:

Susi:
Das schonmal zuerst: Derp-of-the-day war ich, weil ich vollkommen selbstsicher Sadas Pfannkuchen essen wollte :D
Harajuku ist echt wahnsinnig toll und ich liebe es jedes Mal, wenn ich dort bin und auch Purikura könnte ich stundenlang machen. Da ist es egal, ob man totmüde aussieht, auf den kleinen Fotos sieht man aus wie frisch aus dem Ei gepellt!
Und dort das erste Mal in voller Montur und nicht nur als Tourist dort herum zu laufen und es stört niemanden, dass man etwas schräger aussieht, sondern man hört nur liebe Worte und fühlt sich wohl...dieses Gefühl ist toll. Und das werde ich definitiv noch lange in meinem Herzen mit mir herum tragen. Und Kiddyland ist sowieso der Hammer und das beste war, dass ich einen Rilakkuma bekommen habe und der ist so mega toll und weich und perfekt. Und man sollte einfach das machen, was einen glücklich macht und wenn das ein plüschiger Bär ist oder japanische Mode, dann nur zu! Who cares was andere denken. Und irgendwo in der Welt stört es niemanden und das ist gut so und diese Erkenntnis beruhigt und macht Lust darauf, etwas mehr Verrücktheit an den Tag zu legen. Man kann nur gewinnen :)

Sada:
Mensch, dass mit dem Handy kann auch wirklich nur mir passieren.
Wir sind in dem Laden, wo ich es verloren hatte und rennen erstmal durch die halbe Stadt, um dann wieder zurückzurennen.
Ich bin nicht so der Klamotten-Einkaufs-Junkie und weil die Räumlichkeiten teilweise etwas enger waren, hielt ich mich zumeist auf der Straße auf, während Susi ihr Geld verprasste.
Der Pfannkuchen war wirklich heftig und ich war selbst kurz davor, meinen nicht mehr zu schaffen – aber aufgeben gilt ja nicht und er schmeckte einfach zu gut.
Harajuku an sich, das Kiddyland und natürlich unsere Einkäufe sind etwas, was auf jedenfall in meinem Kopf bleiben wird.
In Harajuku konnte man auch das erste mal sehen, dass manch ein Japaner eben nicht nur mit "normaler" Kleidung rumläuft – entgegen dem Klischee, hielt es sich aber auch hier in Grenzen.
Was mit dem Purikura Automaten möglich ist, ist schon ein kleines Wunder, auch wenn ich mich selbst nicht getraut hatte – sind die Fotos von Susi einfach nur spitze geworden.
Zum Abschluss kann man jedoch eines hinzufügen, egal wie verrückt sich manch ein Japaner oder eine Japanerin kleidet – als westlicher Ausländer, zieht man oftmals sogar noch mehr die Aufmerksam von einzelnen auf sich.


Mit besten Grüßen

Susi und Sada


1 Kommentar:

  1. Ooooh, den Massagestab könnte ich gerade gut gebrauchen^^ der Nacken ist so steif, dass bald nur noch liegen drin ist ^^'
    Was mich ja mal interessiert: habt ihr einen extra Koffer für die ganzen Mitbringsel mitgenommen? Das schaut soooo viel aus was ihr schon alles erbeutet habt :-D
    Delia

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