Sonntag, 13. Juli 2014

Eine Odyssee durch Tokyo - mit lächelnden Frauen, Süßkram und stille Augenblicke am Fluss

Wir wollten uns ja eigentlich einen ruhigen Tag machen, da das viele Rumlaufen eben doch auf die Dauer gesehen ganz schön schlaucht. Also gingen wir erst recht spät los und nahmen uns vor, zu einem kleineren Park in der Nähe zu gehen. Gesagt, getan - unser Weg war gemütlich und hier und dort ließen sich einige fotografische Motiv-Perlen entdecken:


An jeder Ecke begegneten uns Fahrräder, die hier wohl sehr beliebt sein müssen. Ganze Meere von Fahrrädern breiten sich praktisch vor uns aus in diesem kleinen Teil der Stadt und irgendwie ist es manchmal etwas schwer, die Verkehrsregeln zu verstehen, aber da die Fahrradfahrer allgemein eher gemütlich fahren, ist das kein allzu großes Problem für uns.


Auch vielerlei Plakate sind an vielen Häusern zu sehen, die hier mehr Zeichnungen als Fotos enthalten und anscheinend sowohl lokale als auch regionale Ereignisse und Events anpreisen.


Die Polizei, unser Freund und Helfer, hat uns schon einmal freundlich zugenickt und fährt auch öfters mit dem Rad - sportlich, sportlich! Oder, um es mit Sadas Worten zu sagen: Geil, danke! :D


Und sowieso kommt uns hier vielerlei architektonisches Allerlei unter die Nase - mal typisch japanisch, mal sehr westlich geprägt, man findet hier einfach irgendwie alles in den Baustilen.

Nachdem wir uns dann unserem Ziel näherten, merkten wir, dass wir irgendwie nicht so richtig peilten, wo es nun genau weiter ging - also erstmal in eine Richtung laufen, die wir schon kannten: Asakusa. Nachdem wir uns dann mit dem Ziehen unseres Glücks (wie wir bereits berichtet haben) ein wenig die Zeit vertrieben haben, probierten wir gecrushtes Eis mit Pfirsichgeschmack:






Nein, ich hab nicht beide bekommen, natürlich hat jeder eins abgekriegt :D
So schlenderten wir noch ein Weilchen den Hauptweg entlang und kauften uns dort Origami-Papier und Postkarten für die Lieben zu Hause und zwei wunderschöne Stäbchen. Hier mal eine kleine Impression dieses Hauptweges, welcher sich zum Tempel hinzieht:


Kurzum sei gesagt, dass wir dort, wo wir einen Park vermuteten, nicht hinein gehen konnten, da alles durch Tore verschlossen war. Daher sind wir auf die Suche nach einem Origami-Laden gegangen, den wir letztendlich aber auch nicht gefunden haben - Tokyo ist eben doch sehr verwirrend mit seinem Straßensystem. Was uns aber auf dem Weg begegnete, waren zahlreiche menschengroße Bandai-Figuren, die zu einem Museum gehörten, was ebenso geschlossen war wie der Park - also nix mit Ansehen...naja, dach einem weiteren Aufenthaltafür konnten wir auf der Suche nach Essen dann zwei schlafende Katzen entdecken, die sich nicht darum kümmerten, dass um sie herum das Stadtleben tobte:





Da die beiden Katzen in der Nähe des Sumida-Flusses lagen, gönnten wir uns dort eine kleine Verschnaufpause:




Die Suche nach etwas zu Essen gestaltete sich wie immer gar nicht so leicht, da es einfach zu viele tolle Dinge dort gibt, die man gerne einmal probieren möchte. So gingen wir letztendlich zu einem kleinen Laden, der von der Hauptstraße nicht so leicht einzusehen war und aßen dort das erste Mal so richtig Ramen - bleibt zu sagen: lecker!
Gestärkt und super satt gingen wir dann noch zu einem Kaufhaus, um uns dort zwei hölzerne Reisschüsseln und einen breiteren Löffel zu kaufen und danach den hauseigenen Supermarkt zu plündern, diesmal gabs Toast, Blaubeermarmelade und tolle Süßigkeiten. Meiji-Schokolade ist und bleibt nunmal die beste!
Und unsere Ausbeute sah dieses Mal folgendermaßen aus:


Die Schokoladenpilze haben wir abends noch probiert und waren erstaunt, dass man sogar aus der Verpackung eine kleine Action-Roboter-Figur basteln kann - das ist doch mal eine sinnvolle Idee ;)

Alles in allem war unser "ruhiger" Tag dann also doch um einiges anstrengender aber auch aufregender als gedacht.
Nun noch unsere persönlichen Gedanken:

Sada:
Auch wenn der Tag nicht so erholsam gewesen ist, wie er eigentlich geplant war, verlief doch alles ein weniger ruhiger – aber auch zielloser als die Tage zuvor.
Ich kann mich auch wiederholt an den Eigenheiten dieser Stadt nicht satt sehen und diese Extreme die an jeder Ecke scheinbar aufeinanderprallen, machen jede 100 Meter Spaziergang zu einem Abenteuer.
Auf jeden Fall, das haben wir uns vorgenommen, wird unser nächster Tokyo-Aufenhalt mit mehr Sprachkenntnissen erfolgen, denn irgendwie ist es ein wenig schade, dass man sich, auch wenn man oftmals versteht was gemeint ist, nicht richtig einbringen kann in Restaurants oder einfach beim Einkaufen.
Ein persönlich sehr süßer Augenblick war für mich, als wir auf dem Rückweg zum Hotel waren, und an einem meiner geliebten Getränkeautomaten etwas zu Trinken kaufen wollten.
Ich wühlte in meinem Portemonnaie mein Kleingeld zusammen und hinter uns stand eine japanische Frau mit ihrem Fahrrad und auch ohne hinzusehen, konnte man spüren wie sie sich über mein wühlen amüsierte.
Als ich dann endlich das Geld zusammen hatte, die Flasche aus dem Fach zog, drehte ich mich zu ihr um und mit einem breiten Grinsen verbeugte sie sich vor uns mehrfach und fuhr davon. Ebenfalls mit einer kleinen Verbeugung verabschiedeten wir uns von der Fremden und gingen zurück ins Hotel.
Ein zweites Mal im Herz von Asakusa und ein zweites mal ein ganz anderes Bild erlangt, so als wenn wir nie zuvor da gewesen wären.

Ich für meinen Teil, komme relativ gut mit den bisher erlernten EIgenheiten zurecht, schwer ist es nur, da jedes kleine Restaurant eine ganz andere Art von Umgangsform verlangt.
Mal bestellt man sein Essen am Automaten, manchmal am Tresen und geht zu seinem Platz. Dann gibt es Restaurants wo man einen Platz zugewiesen bekommt, oder man wird wie bekannt an seinem Tisch bedient.
Am besten man schaut sich vorher kurz an, wie die anderen Gäste es machen :D


Susi:
Das langsame Spazieren gehen und die Gegend erkunden hat mir am besten gefallen. So sieht man zwar Gegenden, die man bereits gesehen hat, doch nimmt diese noch einmal ganz anders wahr und das gefällt mir, insbesondere, wenn man sich auf interessante Fotomotive konzentriert, die hier wirklich an jeder Ecke lauern. Die Rückkehr in den Supermarkt nach 6 Jahren war auch toll - irgendwie war alles so wie vorher und seltsamerweise so bekannt. Aufs Postkarten-Schreiben freue ich mich jetzt auch schon :)
Und der Derp-of-the-Day-Moment war dieses Mal, dass, während wir genüsslich unsere Ramen schlürften, nebenbei im Fernseher groß und breit eine Seelöwen-Geburt gezeigt wurde, während kleine Gesichter daneben anzeigten, ob sie dieses nun eher süß oder nicht so toll fanden. Uns hat es auf jeden Fall nicht den Appetit verdorben - aber befremdlich ist es schon ^^°

Somit verbleiben wir müde und um tolle Erlebnisse bereichert

Sada & Susi


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