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Sonntag, 24. Juli 2016

Wieder Zuhause in Tokyo

Hallo da sind wir wieder. Nach einem Tag aussetzen, wollen wir nun über unseren Aufenthalt Tag zwei in Osaka und die Rückfahrt nach Tokyo berichten.

Nachdem wir uns einen Wecker gestellt hatten, machten wir uns mit dem Zug in Richtung Shinsaibashi. Das Orix Theater – wo die Konzerte stattfinden sollten – war auch gar nicht weit weg, doch dauerte es noch einige Zeit bis zum Einlass, und wir wollten dem Hello! Project Store Osaka einen Besuch abstatten.






Mehrere Probleme sollten auf uns zukommen. Erstens,war es pervers heiß in Osaka. Die Sonne knallte, kein Lüftchen wehte und der Luftdruck war wunderbar hoch.
Dann waren die Straßen und Passagen, durch welche wir mussten, so sehr überfüllt, dass es schwer war in einer angenehmen Laufgeschwindigkeit voranzukommen. Naja Google Maps sollte uns leiten bis zu dem Ort, wo wir den Store eigentlich finden sollten. Pustekuchen, dieser Store war umgezogen und dort befand sich nun ein Maid Cafe.
So eine Scheiße, also die Zeit wurde nun auch knapp, und so mussten wir den ganzen Weg wieder zurücklatschen. Wieder durch die Hitze, wieder durch die Menschenmassen und wieder durch die knallige Sonne.

Knapp vor Einlass erreichten wir dann aber das Orix Theater und die Japaner gingen es sehr gelassen an. Die Fans warteten auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf Sitzbänken und dem Boden. Und Stück für Stück wurden einige durch die gut strukturierten Anweiser über die Straße geschickt, um im Theater selbst dann endlich wieder normale Luft atmen zu können.




Für das erste Konzert – Sunshine Parade – hatten wir einen Platz in der dritten Etage im mittleren Block.
Die Sicht auf die Bühne war ausgezeichnet und wie wir es bereits von vor zwei Jahren kannten, wurden wir mit einer freundlichen Stimme und einem lustigen Video auf dem Bildschirm über der Bühne darauf aufmerksam gemacht, wie man sich doch bitte zu verhalten hat. Keine Kameras, keine Smartphones, nicht betrunken sein, nicht herumspringen und dabei andere stören, nicht die Leuchtstäbe durch die Gegend werfen, Handtücher schleudern, zu lange Glowsticks, um anderen auf die Köppe zu hauen, nicht rauchen… okay, was darf man also überhaupt?
Na ganz einfach, eine Menge Spaß haben und der sollte dann auch bald beginnen.
Wir hatten die Batterien unserer Glowsticks getestet, also sollte alles gut gehen.
Das Konzert war wirklich klasse, und für mich – Sada – hat es auch das 2014 S/mileage vom Thron gestoßen, des besten Konzerts auf dem ich je gewesen bin. Lag natürlich auch an den nun eigenen Glowsticks, was das Ganze noch viel mehr intensivierte … Die Stimmung war fantastisch, ob nun auf der Bühne, oder im Publikum. Aber ich denke, man muss schon ein sehr offenes Herz haben, um die Faszination dafür zu verstehen. Auch die Art und Weise, wie jeder Einzelne das Konzert für sich alleine, aber auch gemeinsam mit den anderen und den Idols erlebte, ist schon etwas besonderes. Der Großteil jubelte und wirbelte im Takt der Musik – dezent dirigiert von den Armen der Fans mit ihren Glowsticks, aber es gab auch einige Besonderheiten.

Hinter uns stand ein Mann mittleren Alters- er war bestimmt an die 40 - zwischen drei leeren Plätzen. Er hatte keinen Glowstick aber er tanzte so gut wie jede Bewegung nach, die unten auf der Bühne ablief. Ich sah es zwar nur im letzten Ende meines Blickwinkels, aber es war irgendwie faszinierend.

Nach etwas über zwei Stunden war der Spaß nun erstmal vorbei und alle gingen flux nach draußen und sammelten sich wieder auf dem Platz vor dem Theater – zumindest alle, die den zweiten Auftritt auch sehen wollten.

Als wir da saßen, trafen wir auf einen japanischen Fan, mit dem ich ein wenig ins Gespräch kam. Wir haben uns recht gut verstanden, haben Facebook und Line Accounts ausgetauscht und er – tätig als DJ – lud uns auch für den Abend nach dem zweiten Konzert auf eine Hello! Project Aftershow Party ein. Leider wussten wir nicht, ob wir das schaffen würden, aber dazu dann später.

Bald ging es wieder hinein in das Theater. Ich kaufte am Merchandise Stand ein Minifotobuch und ein T-Shirt zur Tour und dann ab nach oben.

Diesmal waren wir sogar in der zweiten Etage und der Blick war somit sogar noch besser.

Dann sollte der Rainbow Carnival beginnen und gleich zu Anfang fiel uns ein Fan auf, der mir bis heute noch im Gedächtnis blieb – ich nenne ihn den gelbsten Fan der Welt.
Ein älterer, etwas dickerer Herr mit einem gelben C-ute Cap, einem gelben T-Shirt und einem gelben Glowstick. Er machte kein Geheimnis daraus, Hagiwara Mai Fan zu sein aber warum er so klasse war, war sein absolut nicht vorhandenes Taktgefühl … er ließ den Glowstick auf und ab wippen, versuchte mit dem Takt der Musik und der anderen Fans mitzuhalten, doch es sollte einfach nicht klappen. In seiner linken Hand, hielt er eine riesige Tüte leckerer Yaokin Umaibo Sticks Snacks.
Ich liebe diese Snacks, Ö.Ö
Aber er machte sie nicht auf, wascheinlich war er einfach die nächsten zwei Stunden ebenfalls so gefangen von der Performance, dass er keinen Hunger mehr verspürte.

Trotz, dass die Bands die gleichen waren, wiederholten sich nur wenige Songs – Ausnahmen waren die neusten Singles, doch die hörte man gerne ein zweites Mal.

Was kann man also am Ende über Hello! Project Live 2016 sagen?


LAUT, SÜß, ANSTRENGEND, EXPLOSIV, aber vor allem, unglaublich kraftvolle Stimmen, wie wir sie beide nun nicht von allen Mädels dort erwartet hatten. Sie waren echt in Bestform, und das freut einen natürlich, dass sich das Geld und der Aufwand mit der Fahrt mehr als gelohnt hat.

Als die beiden Konzerte nun vorbei waren, mussten wir uns langsam mal etwas zu essen suchen. Also ab in die volle Stadt auf der Suche nach einem Okonomiyaki Restaurant.
Es dauerte eine Weile, aber meine zwar anfänglichen, aber schon gar nicht mehr so üblen Kanjikenntnisse halfen uns dann ein tolles Restaurant zu finden. Zu unserem Glück waren wir die letzten beiden, die eingelassen wurden, da ab 22:00 Uhr dort Endspurt angesagt war.


Das Okonomiyaki wurde direkt auf unserem Tisch zubereitet, welcher aus einer mit Gas erhitzten Heizplatte bestand. Es war schön einmal zu sehen, mit welchen Tricks sie dort professionell die Okonomiyakis in Form hielten und ich glaube ich werde mir einiges davon auch in Erinnerung für uns Zuhause behalten.



Das Essen war mehr als gut, das Asahi Bier erfrischend und ich muss gestehen, japanisches Bier schmeckt mir viel besser als deutsches und scheinbar vertrage ich es auch besser.
Ich trinke allerdings eh so gut wie nie Alkohol, also kann mir das auch egal sein.

So aufgegessen, vorne wie immer an der Kasse bezahlt, machten wir uns nun auf den Weg zur Shinsaibashi Station … na toll, irgendwie fanden wir den richtigen Eingang zur Midosuji Line nicht und so irrten wir ein wenig verwirrt umher, bis ich mir ein Herz fasste …
Ich ging auf eine junge Frau zu und sagte Folgendes:
Sumimasen, shinsaibashi eki doko desu ka

Eigentlich einfach zu fragen, wo die Station ist, aber es ist doch oft der fehlende Mut, der einen davon abhält jemanden in einer fremden Sprache anzusprechen.
Sie erklärte uns dann rasch den Weg und so fanden wir auch die Station.


Doch unser Abenteuer sollte noch nicht vorbei sein. Der Zug fuhr nicht ganz bis zum Ende und wir dachten, egal, keine Lust auf Umsteigen, den Rest gehen wir…
Tadaaaaaa, wer hätte das gedacht? Nachdem wir ein wenig gegangen waren, sah ich auf der Karte, dass wir noch auf der anderen Seite des Flusses waren.
Also wieder über die windige Brücke bis zu unserem Hostel.
Diesmal waren wir aber gerüstet und wir ließen unseren Glowstick beim gehen hin und her schwenken, sodass wir auch von anderen Fußgängern und Radfahrern einfacher gesehen werden würden.

Zurück im Hostel machten wir noch unfreiwillige Bekanntschaft im Zimmer nebenan mit ein paar besoffenen Chinesen. Zu unserem Glück waren sie irgendwann dann aber doch müde und schliefen endlich ein.


Am nächsten Morgen – wir hatten den Wecker auf 8 Uhr gestellt, machten wir uns recht schnell fertig, damit wir um 10:00 auschecken konnten.
Vom netten Kei, bekamen wir noch ein tolles Geschenk mit auf den Weg  –zwei kleine Beutel zum Zuschnüren im japanischen Stil. :) 








Wir machten uns also nun zu Fuß auf den Weg nach Shin Osaka und warteten auf den Shinkansen, den wir ja nun im gehobenen Abteil bereisen sollten.
Ihr erinnert euch sicherlich, dass wir schon von der Economy so geschwärmt hatten, aber das was wir nun erlebten, setzte für nur etwas über 1000 Yen nochmal richtig eine Schippe drauf. Sitze wie Königssessel. Breit, hoch, mit Knöpfen für die Lichter über einem. Eine ebenfalls verstellbare Rückenlehne, ein Tisch, der sich aus den Armlehnen herausklappen ließ, und eine Beinfreiheit, dass man sich gar nicht so weit strecken konnte, wie man Platz hatte. Auch ganz für die kleineren Menschen ausklappbare und fein verstellbare Fußstützen, aber die brauchten wir ja nun nicht.







Die Fahrt war wieder einfach toll. Der Zug hetzte zeitgenau durch Japans Landschaft und Susi schaffte es wieder einige tolle Fotos zu schießen.

Also im Ernst … wenn wir wieder mit dem ICE der deutschen Bahn fahren müssen, werden wir uns wie die letzten Penner vorkommen, die jemand aufs Abstellgleis gestellt hat.

Wieder zurück in Tokyo  machten wir noch einen Abstecher ins 3 stöckige Tokyu Hands – dort gibt es eigentlich alles für die kreativen Seelen, zum Einrichten, zum Basteln, zum Schreiben, Malen, usw … Und in einer Qualitätsklasse, da kann der deutsche Konsument leider nur Träumen … habt ihr schonmal japanisches Briefpapier angefasst, oder angesehen? Ihr wisst nicht, was euch entgangen ist.

Gekauft haben wir natürlich auch ein wenig, alles im Sinne der Hamster.


Dann aber endlich mit der Bahn zurück nach Uguisudani, wo wir nun von keine Ahnung warum, unzähligen Jugendlichen empfangen wurden. Die Straßen waren geflutet mit ihnen … irgendwas muss es dort umsonst gegeben haben, denn sie standen da alle herum und schienen auf etwas zu warten.




Wir sind dann aber weiter ins Hotel und nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, gingen wir noch einmal los um uns etwas zu essen zu suchen. Wieder nach Uguisudani hatten wir uns gedacht, doch auch da dauerte es eine Weile, bis wir etwas fanden, was uns überzeugt hatte … eigentlich kann man wohl überall essen, aber trotzdem, soll es ja gut überlegt sein.
Ich wusste das gar nicht, aber Susi war das klar, wir waren nun in dem Laden, wo wir das letzte Mal versehentlich das Falsche am Automaten bestellt hatten, doch diesmal war es richtig :)
Gut gestättigt machten wir uns auf den Rückweg und nun nachher noch kurz runter zum Lawson und dann den Abend ausklingen lassen.





Gestern haben wir in Osaka 17,07 km gerissen und heute waren es dann 11,19.
Da kommt wirklich einiges zusammen.

Beste Wünsche

Sada und Susi






Donnerstag, 17. Juli 2014

Zwischen Tradition und Moderne – der Kaiserpalast, Nippon Budokan und das wohl beste Konzert, das man sich vorstellen kann

Der 15.07.2014 war bereits lange zuvor fest verplant. Nachdem wir ein wenig darum gebangt hatten, dass wir die Tickets rechtzeitig und auch zum Hotel in Asakusa geschickt bekommen, war es nun endlich soweit.
Um 18:30 sollte es beginnen, der erste Auftritt im Nippon Budokan von S/mileage.
Das Budokan selbst ist eigentlich eine Kampfsportarena, wird allerdings auch häufig für große Konzerte vor bis zu 14000 Menschen genutzt. Die Beatles spielten dort zb auch schon und auch andere weltweit bekannte Bands geben dort in Tokyo große Konzerte.

Da das Nippon Budokan selbst nicht weit weg vom Kaiserpalast ist, haben wir uns gedacht, wir können den Tag doch einfach damit koppeln.
Dazu sei gesagt, dass es nicht möglich ist den Kaiserpalast selbst zu betreten und auch der innere Garten ist an nur wenigen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch ist das weitläufige Gebiet um den Palast herum einen Besuch wert und der Anblick des prächtigen Palast aus der Ferne steht ebenfalls für sich selbst.

Was uns gleich zu Beginn unseres Ausflugs aufgefallen war – der Luftdruck war so unnatürlich hoch draußen, dass es in den Ohren drückte und man sich teils selbst nur schwer verstehen konnte. Aber wir hatten viel vor und ließen uns davon natürlich nicht unterkriegen.
Mit der Metro sind wir also nach Chiyoda gefahren, welches der Teil Tokyos ist, wo sich das Budokan und der Kaiserpalast befinden.
Zuerst sind wir kurz nach Starbucks rein, weil Susi etwas Hunger bekommen hatte - mhhh, leckere Waffeln und einen Eiskaffee gab es. Sada hatte an diesem Tag einen nervösen Magen – vielleicht wegen dem Konzert? und verzichtete deshalb.

Dennoch war auch der kurze Besuch im Starbucks wieder ein kleines Erlebnis durch die direkte Erfahrung mit der japanischen Freundlichkeit.
Immer wieder kamen uns die Gedanken – Oh Gott, die sind alle so nett – die sind so niedlich – in den Kopf.

Dann suchten wir den passenden Ausgang aus der Metrostation und hockten uns vor einen Teich inmitten der Metropole und betrachteten die großen Schatten der Fische im Wasser.


Wie gesagt, mitten in der Stadt. Allerdings, was uns aufgefallen war, ist dies  der erste Teil Tokyos, der nicht von Oberleitungen wimmelte.
Selbst das letztens erwähnte – teurere Viertel – Setagaya hatte überall die verzwickten Oberleitungen.


Mit dem Rücken zum Teich und den Augen zur Straße, wohin uns unser Weg als nächstes führen sollte.


Vorbei an massiven Mauern …


… und Wasserspielen …

… bis wir das weitläufige Gebiet um den Kaiserpalast erreicht hatten.

Die Sonne knallte uns auf den Brägen, der Luftdruck machte uns beinahe taub und trotzdem ließen wir uns nicht aufhalten.
Der Rasen hatte teilweise eine sehr unechte Wirkung, weil es so fein und gleichmäßig war.
Das Betreten der Rasenflächen war auch verboten, aber auch wenn es so scheinen mochte, als wären die Bäume willkürlich gepflanzt, hatte doch alles – wie so oft in Japan – eine ganz besondere Harmonie zueinander.

Die Gehwege waren suuuuuuuuper breit:


Aber die Grünflächen noch viel mehr und ja das Grün sah wirklich so aus:


Wunderschön die Bäume oder?:


Es war ein ganz schön weiter Weg bis zum Palast:


Hinter dem Garten, konnte man die Großstadt sehen, und doch wirkte alles so ruhig:


Es waren auch gar nicht so viele Menschen unterwegs, was aber bestimmt auch am Wochentag lag:


Endlich waren wir am Palast angekommen und konnten auch ein paar Fotos machen.
Auf den Fotos wirkt das ganze nicht ganz so mystisch wie, als wenn man es mit eigenen Augen sieht, aber immer wieder fragte ich mich, wie riesig der Komplex sein muss und wie gerne ich es von nahen sehen würde. Das muss doch wirklich eine ganz eigene Welt sein, dort hinter dem Wasser, hinter den Mauern.

Wegen dem Konzert, hatten wir allerdings unsere Spiegelreflexkamera nicht dabei, also mussten unsere Smartphones herhalten, und jeder weiß, dass damit Fotos nicht immer 100% optimal sind, wenn die Beleuchtung nicht so will, wie man es eigentlich möchte

Überall standen Polizisten im Park an kleinen Hütten – auf den Fotos nun nicht zu sehen – und achteten daruf, dass niemand die Barrikaden übertritt:


Vor uns die Tradition, hinter uns die Moderne:


Überall Wasser um das Gebiet des Kaiserpalast:


Das Wetter war herrlich:


 Und dort hinten, sieht man ihn – majestätisch oder?


Als der Nachmittag vorüberzog und das Konzert nun näherrückte, verabschiedeten wir uns vom Palast und machten uns auf die Suche nach dem Budokan.
Das war nicht allzu einfach, aber wir hatten ja Karten auf Papier, Karten als Foto auf dem Handy und eine nette Gratis Offline Kartenapp.

Wir mussten komplett um den riesigen Garten herum, wieder zurück in die Stadt an sich und was mir dann auffiel, war ein Nogo – keine Getränkeautomaten … GEIL DANKE!

Naja, beim Budokan würde es ja etwas geben:

Auf dem Weg konnte Susi folgendes Bild machen, welches schon fast so aussieht, als hätte man es mit einem Programm bearbeitet und zwei ganz unterschiedliche Bilder zusammengesetzt:


Überall auf dem Weg fanden wir verschiedene Quadrate mit Blumen drauf:


Eine Brücke über die Straße brachte uns auf die andere Seite:


Endlich, wir sind richtig:


Endlich am Budokan angekommen, fanden wir eine unermessliche Zahl an Menschen vor. Gedrängel gab es eigentlich keines und viele saßen geduldig am Wegesrand und warteten darauf, dass der Einlass beginnt.
Wir hatten natürlich gar keinen Plan, ob und wo es eine Schlange gibt, denn irgendwie konnte man sich überall anstellen.
Merchandisingstände gab es natürlich auch und eigentlich wollten wir uns supercoole Leuchtstäbe kaufen, allerdings hatten wir Angst, total den Anschluss zu verlieren und am Ende gar nicht mehr reinzukommen. Wer weiß denn schon wie sowas in Japan genau funnktioniert.

Kurz darauf, sahen wir, wie jemand ein Schild mit einer großen Zwei nach oben hielt und refelxartig überprüften wir unsere Tickets, fanden eine Zwei und auch die passenden Kanji darauf vor.
Also sammeln und warten.
Die Sonne knallte noch immer, obwohl sie ja nun langsam mal untergehen könnte, aber wir wurden noch ein paar Mal freundlich vertröstet bis der Einlass endlich begann.

Dazu möchten wir noch erzählen, dass es interessant zu sehen war, aus was für Menschen die Konzertbesucher eigentlich bestanden.
Fast alles fanden wir vor.
Jungs und junge Männer, Mädchen und Frauen und auch Männer mit bereits grauen Haaren.
In Japan wird man einfach niemals zu alt für das schöne, bunte und niedliche im Leben.

Gesittet gingen wir die Treppe hinauf, zeigten unsere Tickets und fanden uns im Obergeschoss des Budokan wieder. Hier konnte man sich noch etwas zu Trinken, Eis oder zu essen kaufen – auch alles zu völlig regulären Preisen. Wer kennt es nicht, wie zu Konzerten die Preise unnormal in die Höhe getrieben werden.

Dann als wir uns selbst versorgt hatten, suchten wir den Weg in die Halle selbst. Ein netter Mitarbeiter wies uns den Weg und so fanden wir auch relativ schnell unseren Platz in den oberen Rängen.
Da der Budokan eine Kampfsportarena war, hatte jeder einen Sitzplatz, doch war uns natürlich klar, dass wenn es losgehen würde, niemand mehr sitzen wird.

Eigentlich – es wurde auch auf dem großen Bildschirm hinter der Bühne erwähnt, durfte man keine Fotos machen, aber trotz der großen Distanz und der teilweise schlechten Beleuchtung, konnten wir uns das nicht nehmen lassen.

Noch wirkt die Halle traurig leer:


Auch die oberen Ränge, füllten sich zu beginn sehr langsam unter der großen Japanflagge:


Jeder achtete auf jeden, man machte Platz, wenn jemand auf einen Sitz weiter hinten durch musste und bedankte sich, wenn man durchgelassen wurde:


Dann gab es immer wieder zwischendurch ein wenig Hello! Project Eigenwerbung von aktuellen Singles anderer Bands mit Ausschnitten aus den PVs.


Die Bühne war uns von den DVDs bereits bekannt und so kannten wir auch das große Quadrat in der Mitte, welches diesmal vom S/mileage Logo geschmückt war


Langsam wirds voll:


Ja es wird voll:


Zwei Mädchen vor uns, mit den zu den jeweiligen Bandmitgliedern passenden Farben auf Shirt und Blumenkranz:

 
Und überall erstrahlten die typischen Leuchtstäbe:


Während man darauf wartete, dass die Band auf die Bühne tritt, gab es auf dem großen Bildschirm einige Hinweise worauf man doch bitte beim Konzert achten sollte.
Nicht mit Getränken herumtanzen, beim Klatschen auf die Nachbarn achten und auch nicht zwischen den Rängen herumrennen.


 Endlich ging es los:


Zwischen den rasanten, fröhlichen und verträumten Liedern, gab es immer wieder Dialoge und Ansprachen der einzelnen Member. Die Sprachbarriere hinderte uns leider daran alles zu verstehen, doch das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus, was einen selbst ansteckte.


Zu unserer Überraschung gab es auch Gäste.
Die Bands: berryz Koubo, Juice=Juice …


… die Bands °C-ute und …


 … Tadaaaaaaaaaaa … die Hello! project Flagschiffband: Morning Musume mit ihrer Leaderin Michishige Sayumi …
Jeder der Gastbands performte ein aktuelles Lied und schaffte es ebenfalls, das Publikum ohne Probleme mitzureißen.


In der Mitte des Konzerts, wurde das Quadrat zu einem Ring umfunktioniert – was wohl sein eigentlicher Zweck ist und das folgende rasante Medley wurde nach "Ringeinmärschen" mit einer witzigen Choreographie untermalt die einen Kampf darstellten, den am Ende alle verloren.

Angefeuert vom Referee riefen 8000 Menschen die Namen der Member, bis sie endlich wieder aufstehen konnten.
 

Das vielfältige Licht in das die Halle getaucht war, die wie eingeübten Rufe der Fans und das rythmische Schwingen der Stäbe …


Alles wirkte einfach perfekt …


Band, Ton, Licht und Fans, bildeten durchgehend eine einzige Einheit


Wir gestanden uns nach dem Konzert, dass es uns schwer fiel, die Tränen zurückzuhalten, so sehr hatte uns dieses Erlebnis berührt … es war unbeschreiblich:


Doch irgendwann, nach über zwei Stunden Power, war es leider vorbei.
Nie endender Jubel und Applaus. Viele Fans verbeugten sich noch lange Zeit nachdem die Band von der Bühne verschwunden war.


Auf dem Weg zum Ausgang, lächelte uns ein etwas älterer japanischer Fan an und das ließ einen beinahe im innersten Schmelzen …
Als wir draußen waren, konnten wir noch einmal die Menschenmassen erleben, die nun von der Halle, über den Vorhof, zu den Merchandise Ständen und über die Straße "fluteteten"


Als wir uns umdrehten, sahen wir nochmal den Banner des Konzerts:


Und neben dem Merchandisestand, noch einmal die Bilder der Band:


Wir kauften dann – wenn auch etwas zu spät – einen S/mileage Leuchtstab, den man in den verschiedenen Farben der Bandmember strahlen lassen kann – hier die Farbe von Meimei chan:


Und ein Bandshirt des Konzerts und nochmal der Leuchtstab dazu:


Nachdem wir dann die Massen verlassen hatten, gelang Susi noch ein wunderbar, surreal anmutendes Foto:


Gegessen hatten wir ja nicht viel, also kauften wir uns in der Nacht noch etwas im Lawson und ließen den wundervollen Tag ausklingen.


Hier nun noch ein paar abschließende Gedanken:


Sada:
Für mich war es mehr als ein besonderer Tag.
Nicht nur, dass ich das Konzert von Susi geschenkt bekommen hatte, es wohl das beste Konzerterlebnis war, dass ich jemals gehabt hatte – und ich habe schon viele Konzerte erlebt aus den Bereichen: Rock, Metal, Punk und Gothic. Dass ich Sayumi nun doch noch einmal live erleben durfte – wenn auch nur als Gast und kurz – es war ein Gefühl, dass über ein Konzerterlebnis hinausging und vielleicht kommt es beim Lesen des Artikels ein wenig rüber.
Ein Fan fiel mir besonders auf, vor uns stand ein Mann mit bereits grauen Haaren, er hielt zwei Leuchtstäbe in der Hand und schon vor dem Konzert war aufgefallen, dass er wohl irgendwelche Probleme mit seinem rechten Arm hatte, dieser verkrampfte sich immer wieder und im laufe des Konzerts wurde es immer heftiger. Doch ließ er sich davon nicht unterkriegen, sondern durchlebte das Konzert mit viel Leidenschaft wie wir alle.

Ich war begeistert von den Stimmen der Mädchen – die natürlich auch live gesungen hatten – und dabei noch weit besser klangen als auf den Live Blurays und Dvds die ich schon gesehen habe.
Kraft, Schönheit, Witz, und unbeschreibliche Emotionen … WOW … kann ich jemals wieder ein anderes Konzert besuchen, ohne es mit S/mileage zu vergleichen?

Natürlich war auch der Tag zuvor ein Erlebnis. Der Kaiserpalast und der gigantische Garten davor zeigte einmal wieder den Kontrast dieser Stadt / in diesem Land. Der Zwiespalt mit dem sich die Menschen Tag für Tag auseinandersetzen müssen und der Schönheit und dem ungebremsten Vortschritt der wirklich alles übersteigt, was ich mir bisher ausmalen konnte.

Susi:
Der Tag war einfach bombig! Erst der lange Weg, die Tickets zu ergattern, sich schicken zu lassen und dort anzukommen und nicht recht zu wissen, was einen erwartet...und dann: BÄM! Ist es einfach nur genial und großartig und etwas, woran man sich sein Leben lang erinnern wird.
Das Interessanteste waren für mich auch, wie die japanischen Fans eine Band feiern: alle stehen auf, alle wirbeln mit ihren Leuchtstäben und jubeln und verbeugen sich teilweise - das typische Klatschen tritt dort eher in den Hintergrund. Zudem wirken die Fans beinahe alle so, als hätten sie vorher selbst eine Performance eingeübt mit ihren Rufen und Moves, dass man wirklich das Gefühlt hat, dass das Konzert nicht nur vor einem sondern mitten um einen herum stattfindet. Da ist das Gänsehaut-Feeling vorprogrammiert.
Was ich auch interessant fand, war, dass die Gäste auch jeweils nochmal etwas vortrugen, was die einzelnen Bandmember betroffen haben musste. Es war nicht reine Werbung, sondern eben auch das Tribut zollen. Und auch dass die Band selbst sich zum Schluss bedankte, jeder für sich in mehreren Minuten der Ansprache - das hatte etwas Wunderbares und Einzigartiges.
Der Derp-Moment-des-Tages war, dass, während wir um das Gelände des Kaiserpalastes umher gingen, ständig aus irgendwelchen Lautsprechern das Lied "Tochter Zion" tönte - bei gefühlten 40 Grad, im Hochsommer...wiesooo???? Und das hatte ich noch lange als Ohrwurm später. Verstanden hab ich es dennoch nicht ö_ö


Liebe Grüße

Susi und Sada